Zürcher Polizei setzt auf Künstliche Intelligenz zur Terrorismusbekämpfung

Künstliche Intelligenz

Die Zürcher Regierung plant eine Revision des Polizeigesetzes, um der Polizei erweiterte Befugnisse zur Ermittlungsarbeit zu ermöglichen. Zukünftig soll die Polizei in der Lage sein, in geschlossenen Chats und Foren zu ermitteln. Hierbei sollen Künstliche Intelligenz (KI) und spezialisierte Programme helfen, indem sie große Datenmengen nach bestimmten Begriffen durchsuchen. Zusätzlich wird angestrebt, dass KI auch bei der Erkennung von Fahrzeugen unterstützt: Überwachungskameras könnten Kontrollschilder automatisch erfassen und mit Fahndungsdatenbanken abgleichen.

Datenschutz bleibt gewahrt

Diese neuen Technologien sollen nicht nur bei der Terrorismusbekämpfung, sondern auch bei anderen schweren Straftaten wie Kindesentführungen zum Einsatz kommen. Sicherheitsdirektor Mario Fehr versicherte, dass der Datenschutz durch diese Maßnahmen nicht gefährdet werde.

Da Kriminalität keine Kantonsgrenzen kennt, plant der Kanton Zürich, den Austausch von Daten mit allen anderen Kantonen zu ermöglichen. Fehr erklärte: „Die Polizei in einem Kanton weiß oft nicht, was in einem anderen Kanton bekannt ist.“ Das Ziel sei nicht die Sammlung neuer Daten, sondern der Austausch vorhandener Informationen. Momentan kann Zürich nur Daten mit dem Kanton Schaffhausen teilen, aber der Plan ist, diesen Austausch auf alle Kantone auszuweiten. Die anderen Kantone müssen hierfür ihr Polizeigesetz ebenfalls anpassen. Einige haben dies bereits getan, während andere sich noch in der Anpassungsphase befinden. Die kantonsübergreifende Austauschplattform soll Anfang 2026 in Betrieb gehen.

Neben der Einführung neuer Technologien plant Fehr auch eine personelle Verstärkung der Zürcher Polizei. Bis 2027 soll die Zahl der Stellen bei der Kantonspolizei schrittweise um 108 auf insgesamt 2425 erhöht werden. Der Vorschlag wird nun dem Kantonsrat zur Prüfung vorgelegt.

Text- und Bildquelle: Roland Reitinger